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Antonia Rados mit dem 10-jährigen Schuhputzer Hassan in Bagdad.
Bild: Copyrights by RTL® |
In Deutschland flimmerten die Bilder lediglich über die Fernsehbildschirme: Verletzte Reporter, die am 8. April 2002 im Hotel Palastine von einem amerikanischen Panzer beschossen wurden. Zwei der Reporter überlebten diesen Tag nicht. Antonia Rados war zu dieser Zeit als RTL-Kriegsberichterstatterin in Bagdad. Sie hat die Bilder nicht nur im Fernsehen verfolgt, sondern erlebte die schrecklichen Bilder vor Ort. Sie versuchte gemeinsam mit Kollegen vergeblich, die beiden Angeschossenen zu retten. Und dieses Ereignis ist nur ein schreckliches Beispiel des Irak-Krieges.
100 Tage nach dem Ende des Krieges hat sich Bagdad noch lange nicht vom Chaos des Krieges befreien können. Unsicherheit und Unzufriedenheit herrschen vor. Was hat sich für die Bevölkerung unter den Besatzern geändert? Antonia Rados reiste erneut in den Irak. Besuchte Menschen, die ihr während des Krieges begegnet waren. Das ist unter anderem Hassan, ein 10-jähriger Schuhputzer. Das Leben des Jungen: Er ernährt seine kurdische Familie mit seiner Straßenarbeit. Während des Krieges tauchte er immer wieder in der Nähe von Antonia Rados auf, verrichtete gelegentlich kleine Dienste.
Ein weiterer Bekannter ist Dr. Hamid, Arzt in der Notfallstation des Al Kindi-Krankenhauses. Pausenlos war er damals im Einsatz, um in den überfüllten Operationssälen kleine und große Menschenleben zu retten - oftmals vergebens. Dr. Hamid erzählt, dass dabei sogar sein Krankenhaus von Saddams Armee benutzt wurde - als Schutzschild gegen die Bombardements. Dr. Hamid gehört zu denen, die heute offen darüber reden können, den Krieg und den Sturz Saddams herbeigesehnt zu haben. Doch Antonia Rados trifft auch Menschen wie den Palästinenser Suheib, die sich nach Saddam zurücksehnen, Soldaten, die nach wie vor bereit sind, für ihren gestürzten Diktator und gegen die Amerikaner zu kämpfen.
(fan ) mit RTL, 11.07.2003
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